UV-8 Kinder schützen - Werbeverbot von Kindernahrung mit Hilfe von Spielsachen oder Zeichentrickcharakteren

Status:
Zurückgezogen

Die Jusos Sachsen mögen beschließen und an den Landesparteitag, mit dem Ziel der Überweisung an die SPD-Bundestagsfraktion, weiterleiten:

Wir fordern zwischen 6 und 22 Uhr ein Werbeverbot, in Anlehnung an das chilenische Vorbild, von Nahrungsprodukten, welche mit Zeichentrickfiguren oder Spielzeug beworben werden.

Begründung:
Laut der KIGGS* Welle 2 des Robert-Koch-Institutes sind etwa 15% der Kinder in Deutschland übergewichtig, ein Drittel davon ist adipös. Zudem hat sich der Anteil übergewichtiger Kinder gegenüber den 1990er Jahren um 50% erhöht, wobei Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien etwa dreimal so häufig adipös sind, wie Kinder aus Familien mit hohem sozialem Status. Dabei kann Adipositas gerade bei Kindern zu langwirkenden Folgeerscheinungen führen, wie Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck, welche diese Kinder dann ein Leben lang plagen. Gerade zu den Zeiten, bei denen besonders viele Kinder Fernsehen schauen, wird besonders intensiv für extrem energiedichte und fett- bzw. zuckerhaltige Nahrung und Getränke geworben, oft mittels speziell auf Heranwachsende ausgelegter Werbung, welche z.B. mit Wiedererkennung, dem suggerieren von entsprechendem Konsumverhalten der Peer-Gruppe oder einfach mit Spielzeug werben. Genauso wenig, wie an Kinder gerichtete Zigarettenwerbung toleriert werden würde, so sollten wir auch nicht tolerieren, dass extrem ungesunde und langfristig schädigende Nahrung derart intensiv bei Kindern beworben wird. * KIGGS steht für Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland