Hs-8 Digitalisierung an sächsischen Hochschulen durchsetzen

Status:
Zurückgezogen

Die Jusos Sachsen mögen beschließen und an den SPD-Landesparteitag mit dem Ziel der Weiterleitung an die SPD-Landtagsfraktion weiterleiten:

An Hochschulen wird voran gedacht und Zukunft gestaltet, dies geht nicht, wenn die Hochschulen in der Digitalisierung hinterherhinken. Die Jusos fordern daher, dass eine umfassende Digitalisierungsstrategie die Hochschulen wieder an die Spitze der digitalen Entwicklung bringt. Dieser muss

  • Infrastrukturelle Maßnahmen einschließen, wie die flächendeckende Versorgung von Universitätsgeländen (Innenräume und Außenanlagen) mit schnellem WLAN und die flächendeckende Versorgung mit PC-Pools mit 24h Zugang und moderner Hardware.
  • Softwarelösungen bieten, die bisher nebeneinander existierende Online-Plattformen zusammenführt und zu einem Tool für alle Dienste, von administrativen bis hin zu E-Learning Angeboten, verbindet.
  • serviceorientierte Studiencenter aufbauen.
  • Open-Access sowohl in der Wissenschaft als auch in der Lehre fördern und gezielt Open-Educational-Ressources (OER) unterstützen. Dazu müssen sowohl finanzielle Mittel als auch Beratungskompetenz in Form eines sächsischen Kompetenzzentrums bereits gestellt werden.
  • die Zusammenführung sämtlicher Karten zu einer Chipkarte unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Anforderungen beinhalten.
  • die Integration von Softwareanwendungen und digitaler Methodenkompetenz in die Curricula fordern und fördern
  • digitale Antragstellung von der Immatrikulation bis zur Exmatrikulation ermöglichen. Dabei müssen auch die Studierendenwerke mit einbezogen werden und das Projekt der bundesweit einheitlichen digitalen BAföG-Beantragung für Studierende und Schüler*innen vorangetrieben werden.
Begründung:
Hochschulen sind Motor für Innovation und Fortschritt, sie hinken jedoch in der Digitalisierung hinterher. Nicht nur Lehrinhalte berücksichtigen digitale Anforderungen selten, auch die Infrastruktur und die Rahmenbedingungen für digitale Lehre und damit digitalen Kompetenzgewinn sind oft nicht gegeben. Für Lehrinhalte müssen Juso Hochschulgruppen vor Ort gemeinsam mit den Strukturen der Studierendenselbstverwaltung kämpfen. Die Bereitstellung der Förderung und Infrastruktur liegt jedoch bei der Staatsregierung und den Hochschulen. Eine umfassende Digitalisierungsstrategie, welche die Hochschulen fördert und fordert ist daher notwendig. Die beginnt bereits mit dem Zugang zum Web, welcher vielerorts einfach zu langsam oder überlastet ist. Auch die Zersplitterung auf verschiedene Dienste für Administration (z.B. Rückmeldung, Mailaccount), Prüfungsverwaltung und E-Learning (hier existieren oft mehrere Plattformen/Webseiten nebeneinander) und verschiedene Karten (teilweise Mensa, Bibliothek, Kopierkarte, Semesterticket, Studierendenausweis, Schlüsselkarte) muss beendet werden. Dadurch und durch die barrierefreie Digitalisierung von Verwaltungsprozessen kann auch die Servicequalität der Hochschulverwaltung gesteigert werden. Die Hochschullehre muss ein Wandel durchgehen und Open-Educational-Ressources bereitstellen. Dies erhöht nicht nur die Chancengleichheit, da diese für raum- und zeitunabhängiges E-Learning verwendet werden können, sondern baut auch die Qualität der Lehre aus und erhöht den Wissenstransfer in die Gesellschaft, wenn ausgewählte Elemente z.B. in den Schulunterricht integriert werden. Dazu müssen engagierte Lehrende unterstützt werden, mit finanziellen Mitteln für die Erstellung der Materialien, aber auch mit rechtlicher Beratung bezüglich urheber*innenrechtlicher Anforderungen. Auch in der Wissenschaft sollten Open-Access Publikationen gefördert werden, um die Zugänglichkeit zu Wissen zu erhöhen und die Abhängigkeit von überteuerten Verlagen und Knebel-Lizenzen zu überwinden.