G-03 Ausbau und Umsetzung des 10-Punkte-Plans zur Prävention und Bekämpfung des Crystal-Konsums

Status:
Annahme

Der Landesparteitag möge beschließen:

Wir sprechen uns für eine konsequentere Umsetzung des 10-Punkte-Plans zur „Prävention und Bekämpfung des Crystal Meth- Konsums“ der Landesregierung Sachsen aus. Hilfesuchenden Menschen muss adäquat und schnell geholfen werden.

Im Einzelnen fordert die SPD Sachsen:

  1. Erhöhung der Ausgaben für Straßensozialarbeit und mobile Jugendarbeit
  2. Schaffung geeigneter Therapieplätze für Eltern mit Kindern
  3. Erhöhung der Therapieplätze in Justizvollzugsanstalten, auch im Bereich des Frauenvollzugs.
Begründung:
Die Landesregierung Sachsen hat 2014 mit dem 10-Punkte-Programm zur Prävention und Bekämpfung auf den stark angestiegenen Crystal- Meth Konsum reagiert. Die Zahl der suchtkranken Hilfesuchenden ist seitdem nicht zurück gegangen. Vor allem Therapieplätze in Justizvollzugsanstalten, im Frauenvollzug und für Eltern mit Kindern sind in nicht ausreichendem Maße vorhanden. Diese Plätze müssen schnell geschaffen werden, um die notwendige Hilfe zu gewährleisten, Suchtkranke in ihrem Wunsch nach Entzug und Therapie zu unterstützen und Familien zu erhalten. Das Dresdner Universitätsklinikum Carl Gustav Carus veröffentlichte Zahlen aus denen hervorgeht, dass ein Drogenabusus nur bei jeder 5. Frau vor der Entbindung bekannt war. Es sei auffällig, dass suchtkranke Mütter erst spät zur Frauenärztin gehen um die Schwangerschaft feststellen zu lassen und sie die Schwangerschaftsvorsorge unregelmäßig wahrnehmen. Von 97 Crystal konsumierenden Schwangeren gab es bei 92 von ihnen einen Beikonsum anderer Drogen,wie Nikotin oder Alkohol. StraßensozialarbeiterInnen können hier frühe Hilfen anbieten indem sie Schwangere eher zur Vorsorge und in Therapie vermitteln, Aufklärungsarbeit leisten und als AnsprechpartnerInnen vor Ort bereit stehen. Im Jahr 2016 beschreibt das Universitätsklinikum einen Rückgang der Inobhutnahmen der Neugeborenen durch das Jugendamt im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel. Dieser Erfolg sei auf psychosoziale Maßnahmen für Schwangere zurückzuführen, welche in der Initiative „Mama denk´an mich“ durchgeführt werden und abhängigen Müttern eine Perspektive aufzeigen würden. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit landesweiter Angebote für suchtkranke Eltern mit Kindern. In den ohnehin überlasteten sächsischen Justizvollzugsanstalten ist eine Resozialisierung drogenabhängiger StraftäterInnen momentan unwahrscheinlich. Nach Aussage von BeamtInnen und SozialarbeiterInnen im Vollzug beginnen viele Häftlinge erst im Gefängnis mit dem Drogenkonsum, bis zu 70% von ihnen seien süchtig. Dies kann nicht der Standard in unseren Gefängnissen sein und es bedarf dringender Veränderung. Es muss Hilfesuchenden auch während einer Haftstrafe die Möglichkeit gegeben werden, ihre Sucht zu bekämpfen. Wir Jusos Zwickau fordern deshalb, Suchttherapiestationen schnellstmöglich in ausreichendem Maße zu schaffen.
Empfehlung der Antragskommission:
Konsensliste
Beschluss: des ordentlichen Landesparteitags der SPD Sachsen 27. / 28. Oktober 2018
Text des Beschlusses:

Wir sprechen uns für eine konsequentere Umsetzung des 10-Punkte-Plans zur „Prävention und Bekämpfung des Crystal Meth- Konsums“ der Landesregierung Sachsen aus. Hilfesuchenden Menschen muss adäquat und schnell geholfen werden.

Im Einzelnen fordert die SPD Sachsen:

  1. Erhöhung der Ausgaben für Straßensozialarbeit und mobile Jugendarbeit
  2. Schaffung geeigneter Therapieplätze für Eltern mit Kindern
  3. Erhöhung der Therapieplätze in Justizvollzugsanstalten, auch im Bereich des Frauenvollzugs.
Beschluss-PDF: