ÄA112 zum L-1

Neuer Absatz im Kapitel Kultur und Medien, Sport und Ehrenamt

„Rentenpunkte für das Ehrenamt“

Ehrenamtliche leisten einen wichtigen Beitrag in vielen Bereichen der Gesellschaft. Sie ersetzen beispielsweise Aufgaben, die früher in Arbeitsverhältnissen des öffentlichen Dienstes realisiert wurden (z.B. Kulturbereich). Angesichts der Sparpolitik der letzten Jahre in Sachsen ist ein breiter kultureller und sozialer Bereich ohne das Ehrenamt nicht denkbar. Gleichzeitig arbeiten Menschen auch mangels Alternativen auf dem 1. Arbeitsmarkt ehrenamtlich, ohne dafür Anrechnungszeiten auf die von der SPD angeregte Grundrente erhalten zu können.

Wer sich nachweislich für viele Jahre ehrenamtlich engagiert hat, soll künftig zusätzliche Rentenpunkte erhalten.  Dazu beabsichtigen wir eine Bundesratsinitiative des Freistaates Sachsen zur Belohnung des ehrenamtlichen Engagements durch Rentenpunkte.

Begründung:
Viele Organisationen spüren, dass es zunehmend schwieriger wird, neue Personen für das Engagement zu gewinnen. Das betrifft fast alle Bereiche, egal ob in städtischen oder ländlichen Regionen, die sich Nachwuchs und Nachfolge für ihre Arbeit wünschen, damit ihre wichtige Arbeit auch in Zukunft aufrechterhalten werden kann. Effektives Arbeiten im Ehrenamt im Interesse und zum Nutzen der Gesellschaft ließe sich auch über Formen des bedingungslosen Grundeinkommens realisieren. Solange Letzteres  jedoch maximal über Modellprojekte stattfindet, wäre hier der Weg über eine Anerkennung in Form von Rentenpunkten nachzudenken. Deshalb braucht das Ehrenamt neue Anreize. Eine Besserstellung in der Rentenversicherung ist ein konkreter Schritt der Politik, der sehr wahrnehmbar ist.  Zeiten ohne Berufstätigkeit oder eigene Beitragszahlung in Pflege und Kindererziehung wirken sich bereits positiv auf den Rentenanspruch aus. Das sollte auch für das Ehrenamt gelten.